Vom 22.08. – 30.08. fanden dieses Jahr die in anderen Jahren traditionell in den Pfingstferien angesiedelten Deutschen Jugendeinzelmeisterschaften statt. Für die Kinder und Jugendlichen ist dies das Highlight des Schachjahres, auf das alle hin fiebern.
Obwohl coronabedingt einige Veranstaltungen, wie die offenen Deutschen Jugendmeisterschaften wegfallen mussten, schaffte es das Orga-Team, eine tolle Meisterschaft auf die Beine zu stellen und für ausgezeichnete Spielbedingungen zu sorgen.
Gleich am ersten Tag fand eine Doppelrunde statt. Mein Setzlistenplatz am Anfang der zweiten Hälfte des Feldes führte dazu, dass ich direkt in der ersten Runde gegen die DWZ-Favoritin und ehemalige deutsche Meisterin der U10w spielen durfte. Ich konnte ausnutzen, dass sie ihren Springer an den Rand gezogen hatte und die Partie anschließend aufgrund besserer Stellung gewinnen. Diese Partie schaffte es sogar in die Highlights-Zusammenfassung der Runde, kommentiert von IM Christof Sielecki (im Video ab 12:51).
Die Runde am Nachmittag remisierte ich etwas weniger glanzvoll gegen die bayerische Vizemeisterin.
Meine nächsten beiden Gegnerinnen, eine davon mehrfache deutsche Vizemeisterin, spielten sehr stark und konnten mich überspielen.
Die fünfte Runde gewann ich nach ungünstig verlaufener Eröffnung und zunächst schlechterer Stellung glücklich mit einem Gegenangriff. Trotz der anstrengenden Doppelrunde gelang es mir in der sechsten Runde, meine positionell bessere Stellung auszunutzen und an diesem Tag die volle Punktzahl zu erreichen.
In der 7. und 8. Runde hatte ich es wieder mit sehr starken Gegnerinnen zu tun, die ausdauernd kämpften. Nicht ganz fit gab ich nach 4 ½ Stunden die 7. Runde in leicht besserer Stellung remis. In der 8. Runde verpasste ich trotz großem Vorteil mehrere Gewinnchancen. Die Partie endete nach 5 ½ Stunden unglücklich im Remis.
Die Auslosung bescherte mir für die letzte Runde nun wieder das erste Brett gegen die Führende und spätere deutsche Meisterin. Obwohl ich schlecht aus der Eröffnung kam, konnte ich meine Stellung zum Ausgleich verbessern. Wir einigten uns auf Remis, da wir beide keine konkreten Gewinnideen mehr hatten.
Da ich fast nur gegen nominell Stärkere gespielt habe, und es einigen meiner Gegnerinnen durch starkes Spiel ebenfalls gelang, eine Platzierung unter den Top 10 zu erreichen, bin ich sehr zufrieden mit meiner schachlichen Leistung.
Weitere Impressionen und Berichte sowie alle Partien gibt es auf der Seite der Deutschen Schachjugend.