Schach am Brett! Aaron und Siri bei bayerischen Jugend-Einzelmeisterschaften

Jeweils in der U14. Bei Siri war klar, dass sie mitspielen darf wenn das Turnier denn stattfindet, für Aaron war ein kurzfristiger Freiplatzantrag erfolgreich – Pierre bekam dagegen leider keinen Freiplatz. Täglich änderte sich die Situation, nun geht in Bayern mehr als in Sachsen-Anhalt – damit hatte wohl kaum jemand gerechnet, aber für Tarrasch ist es eine gute Nachricht und das Timing war perfekt.

Chronologie der Ereignisse:

  • 8.5. Absage von Tarrasch für die deutsche Vereinsmeisterschaft U12 in Magdeburg, da hatten wir einen Freiplatz erhalten (Gründe für die Absage intern bekannt, relativ kleiner Kreis). So konnte ich fristgerecht noch Freiplätze für die bayerischen Jugendeinzelmeisterschaften beantragen, Deadline war der 9.5. .
  • 12.5. Absage der DVM in Magdeburg, neuer Versuch nun Anfang August. Nach neuer Eindämmungsverordnung in Sachsen-Anhalt „… sind Veranstaltungen wie die DVM nicht erlaubt. Unser Antrag, die DVM als Modellprojekt durchzuführen, hat leider keinen Erfolg gehabt“.
  • 13.5. Freiplatzantrag für Aaron Schwan wurde bewilligt. Ob das Turnier stattfinden kann war allerdings noch unsicher.
  • 15.5. auf der BJEM-Seite „Schlechte Nachrichten für unsere Bay. Meisterschaften 2021„: Unklar ob sie stattfinden kann – „Bayern fährt einen strengeren Kurs als in der „Bundesnotbremse“ vorgesehen.“
  • 18.5. „Hängepartie bei der BJEM U12w/U12-U18„: „Heute morgen wurde uns am Bürgertelefon der Stadt Bad Kissingen mitgeteilt, dass die 12. Infektionsschutzmaßnahmenverordnung im Lauf des Vormittags geändert wird. … Nun hoffen wir, dass die Änderungen an der 12. Infektionsschutzmaßnahmenverordnung in unserem Sinne ausfallen. Wir melden uns morgen nach der Entscheidung wieder.
  • Und tatsächlich 19.5. „BJEM U12w/U12-U18 findet statt!„: „Die 12. Infektionsschutzmaßnahmenverordnung wurde nun so geändert, dass der Durchführung nichts mehr im Weg steht.“
    Schon wieder das Wortungetüm Infektionsschutzmaßnahmenverordnung – das ich noch nicht kannte, als ich Ende 2019 Jugendleiter wurde.
    Höhere Altersklassen weiblich waren zu diesem Zeitpunkt abgesagt. Vorübergehend versuchte ich, für Siri noch einen Freiplatz bei der U14 ohne w zu bekommen – auch da wäre sie Nummer 2 der Setzliste. Zuvor wurden die Mädels-Turniere von Kreuth (Corona-Ausbruch im Landkreis Miesbach, Inzidenz 154) nach Wirsfeld verlegt (Inzidenz im Landkreis Kulmbach da 99,2 – nach Adam Riese unter 100). Besser war Wunsiedel (Inzidenz 55), da aber kein Platz in der Jugendherberge. Und dann:
  • 20.5. „BJEM U14w-U18w findet statt!“ – ebenfalls in Bad Kissingen, nun in der zweiten Woche der Pfingstferien.

Nächste Termine sind also der 23.5. und danach (U14 mit Aaron), sowie der 31.5. und danach (U14w mit Siri). Wie das vor Ort abläuft wird sich zeigen – nächste Woche u.a. täglich 160 Schnelltests (selbst mitbringen) unter Aufsicht. Beim zweiten Turnier weniger – drei statt fünf Altersklassen und weniger Teilnehmerinnen als Teilnehmer.

Unglaublich was die bayerische, zuvor auch die deutsche Schachjugend alles versucht hat, in Bayern war es dann erfolgreich: beim Bürgertelefon anrufen, mit Behörden und Ausrichtern verhandeln, Corona-Landkarte im Auge behalten, usw. . Und die Jugendherberge in Bad Kissingen ermöglichte das fast Unmögliche!

Letztes Jahr war geplant, dass ich am Rande der bayerischen Jugendmeisterschaften in Bad Kissingen an einem Schiedsrichterkurs teilnehme. Damals wurde dann alles abgesagt – nun findet die BJEM statt, aber ohne jegliches Rahmenprogramm im kleinen Kreis: nur Spieler(innen), Betreuende (bei Tarrasch jeweils ein Elternteil) und nötige Funktionäre der bayerischen Schachjugend.

Rein schachlich, und wieder chronologisch statt „Lady first“: Aaron ist nach DWZ Nummer 15 von 23, Favorit ist Niklas Heinisch aus Dachau (ein noch etwas stärkerer Spieler hat anscheinend abgesagt). Siri ist bei den Mädels klare Favoritin – sie hat ja auch berechtigte Ambitionen auf deutscher und dann vielleicht auch internationaler Ebene. Spannend wird generell (natürlich nicht nur bei Aaron und Siri), wie Jugendliche mit der ungewohnten Situation „Schach am Brett“ zurechtkommen – im zweiten Halbjahr 2020 ging es vorübergehend wieder, das ist auch schon wieder eine Weile her. Was bringt Spielen/Zocken im Internet? Schaffen sie es, nun eventuell auch mal länger zu überlegen? Wer hat sich die letzten Monate auch sonst mit Schach beschäftigt?

Derlei Fragen kann die BJEM-Seite nicht beantworten. Im Vorfeld wurde sie (siehe oben) fast täglich aktualisiert, das geschieht wohl auch während den Turnieren.