Und das dank geschlossener Mannschaftsleistung: entscheidend war, dass Tarrasch an den „hinteren Brettern“ besser war als ein russisches Team mit vorne dreimal 2400+. Glück gehörte dazu, jedenfalls bei zwei Spielern: heli44 konnte sich am Ende von 3/13 auf 7/17 verbessern – u.a. durch zwei kampflose Siege, und zwei der vier abschließenden Siege zählten ja doppelt. Da zeigt sich auch: tapfer durchhalten lohnt sich mitunter! Auch bei ulmons wurde aus 2/10 noch 6/14.
Ich selbst spielte eigentlich ziemlichen Schrott, aber punktete trotzdem: Ein Sieg war durch gegnerische Zeitüberschreitung wohl bei Ausführung des Mattzugs – er berserkerte und verzichtete so auch auf die 2 Sekunden Inkrement, und ich hatte ja an anderen Abenden auch die eine oder andere totale Gewinnstellung auf Zeit verloren. Ein Sieg, weil der Gegner nach 5 Zügen die Partie verlassen hat – seine Internet-Probleme sind nicht mein Problem …. . Man kann dann auch sportlich Remis akzeptieren – was aber bei weniger als zehn Zügen gar nicht gewertet würde.
Kurz vor Schluss noch ein erfolgreiches Himmelfahrtskommando am Himmelfahrtsabend: der Gegner verschmähte mein total inkorrektes Damenopfer – das nicht beabsichtigt war, man kann es also auch als Einsteller bezeichnen. Ein anschließendes, ebenfalls unbeabsichtigtes, Figurenopfer war laut Engines immerhin korrekt, wurde dabei auch nicht akzeptiert. 26.Dxf7+ Kh8 27.Dxf6# [mit Dank an den eigentlich zuvor geopferten La2] war dann offensichtlich korrekt. So wurde auch das abschließende Kurzremis Sekunden vor Turnierende gewertet – wäre sonst nicht der Fall gewesen, da ich zuvor ein ausgekämpftes Remis hatte. Bei Remisserien (die man nur durch einen Sieg beenden kann) wird das zweite, dritte und weitere Remis nur bei mehr als 30 Zügen gewertet.
Endstand dann 142 Punkte für Tarrasch (Platz 3 und Aufstieg), 137 Punkte für ШШК „Зарайская ладья“ aus Moskau. Entscheidend gegenüber diesem russischen Team war auch, dass RomanNeverGM deren FM ausbremste – Remis nach zuvor vier Siegen für DmitryK1, danach konnte er nicht mehr doppelt punkten. Dass er insgesamt nur sieben Partien spielte, was Lichess-Elo 2464 etwas relativiert, war wiederum seine Entscheidung. Das andere russische Team Шахтар Кристинопіль aus Червоноград landete mit 145 Punkten knapp vor Tarrasch – kein Problem da ja drei Teams aufsteigen.
Warum man eigentlich aufgestiegen ist, die Klasse gehalten hat oder – auch das kommt vor – abgestiegen ist kann man ja allenfalls im Nachhinein untersuchen. Während dem Turnier sieht man nur den Tabellen-Zwischenstand.
Am Sonntag geht es in Liga 8C weiter, was da realistisch ist – Klassenerhalt oder erneuter Aufstieg – liegt dann wie immer an mehreren Dingen: Aufstellung, Tagesform der Spieler, eventuell auch ob Caissa wieder ein gutes Herz für Tarrasch hat. Fest steht, dass wir gegen Deutschland (einige Teams waren schon zuvor in derselben Gruppe), Italien, Polen und Russland (diesmal ein Kombiteam aus St. Petersburg und Moskau) antreten.