Ein noch besseres Ergebnis scheiterte daran, dass es für drei Spieler(innen), die in ihren Altersklassen zum Favoritenkreis zählten, nicht in allen Runden nach Wunsch lief – sondern nur in drei bis vier von fünf. Dazu später mehr, vorab die Höhepunkte: Platz 4 für Aaron Schwan bei der U14, sowie Platz 5 für Pierre Lipinsky – diese Tarrasch-interne Reihenfolge dabei erst nach der letzten Runde. Platz 4 für Siri Prinzen bei der U16 (Jungens und Mädels in einem Turnier, auch bei den anderen Altersklassen). Sowie Platz 4 für Arthur Humbert bei der U18.
Bericht zu allen Altersklassen, dabei gewisser Schwerpunkt U14 – da hatten wir die meisten Eisen im Feuer und durchaus Chancen auf einen noch besseren Platz. Die Münchner Schachjugend rief, und alle kamen – nun ja nicht alle: einige waren verhindert, für jedenfalls einen war Mitschreiben der Partien (noch?) eine zu grosse Hürde. Aber insgesamt genau 100 Spieler, wie gesagt 12 von Tarrasch. Was diese 12 vom Turnier erwarteten wissen sie höchstens selbst: Einige wollten wohl vorne mitmischen und sich eventuell für bayerische Meisterschaften qualifizieren (zwei Spieler pro Altersklasse), für andere war es eine Standortbestimmung, Chance auf starke Gegner oder auch nur schlicht und ergreifend eine Spielmöglichkeit. Für mich selbst war es auch der definitive Abschied von der Münchner Jugendschach-Szene.
Fotos gehören dazu, zuerst die jüngsten Spieler(innen), wie gesagt Jungens und Mädels immer in einem Turnier:
Bei der U10 im Vordergrund lichteten sich die Reihen dann immer schnell, bei der U12 dahinter dauerte es etwas länger.
Bei der U10 20 Teilnehmer, aus Tarrasch-Sicht Platz 12 für Basil Lipinsky und Platz 13 für Arvid van Melle, jeweils 3/6 – da sie zügig spielten und 2*60 Minuten nicht ausnutzten wurden in dieser Altersklasse sechs Runden gespielt. In einer Partie zeigte Basil, worauf es auch ankommt: Er hatte zwar Dame und zwei Türme weniger, aber der Gegner machte drei regelwidrige Züge – Punkt für Basil!
Bei der U12 der Höhepunkt – trotz des Ergebnisses – für Georg Burmeister vielleicht gleich zu Beginn:
Knapp in der unteren Hälfte der Setzliste hatte er einen gut 500 DWZ-Punkte besseren Gegner und konnte lange mithalten, irgendwann dann halt ein taktischer Lapsus. Am Ende für Georg Platz 15 (von 24) mit 2/5, für Ferdinand Lipinsky Platz 13 mit 2.5/5 gegen klar schwächere Gegner. Unwägbarkeiten des Schweizer Systems, aus Sicht von Familie Lipinsky dabei vielleicht ausgleichende Gerechtigkeit für U14. Das kommt später, zuerst in den Nebenraum:
Da neben der U18 (links mit dem Rücken zur Wand Arthur) auch die Blindenbretter von Nathan und Samuel van Melle. Nathan hatte in dieser Runde mit Veronika Flierl eine Gegnerin, die man – in München und zum Teil wohl auch anderswo – auch von hinten erkennt.
U14 wie gesagt etwas ausführlicher:
Für Pierre war es zunächst ein vereinsinternes Turnier: Runde 1 gegen Roman, Runde 2 gegen Hüseyin. Da gewann er jeweils, und auch in der dritten Runde. Aaron begann dagegen mit einer überraschenden Niederlage und musste das Feld so von hinten aufrollen. Bei U16 habe ich anscheinend nicht fotografiert – das war von hier aus gesehen hinter den Pflanzen und vor dem Gang, in dem sich Erwachsene aufhalten. Dafür am Ende ein anderes Foto zu aber ohne Siri, da muss sich der Leser noch etwas gedulden.
Es gab keine weiteren vereinsinternen Paarungen, dafür in Runde 4 an den ersten drei Brettern dreimal Tarrasch gegen andere Vereine:
Wenn man sich das Foto etwas genauer anschaut sieht man noch ein paar Dinge: Pierre legte seine Partie am Spitzenbrett gegen den Griechen Konstantinos Tsakonas betont ruhig an. Der Bulgare Simeon Zanov brachte Aaron bereits nach zwei Zügen zum Nachdenken, alle Eröffnungen kennt man eben nicht. Zwischen Veronika Flierl und Hüseyin Girgin ein recht ungewöhnlicher Sizilianer.
Was dann geschah: Pierre hatte gewissen, laut Markus klaren positionellen Vorteil, konnte diesen aber nicht verdichten und man einigte sich auf Remis – in der Turniersituation keine falsche Entscheidung, aber es war erst die vorletzte Runde. Hüseyin hatte das Nachsehen, wie auch Nathan im Nebenraum gegen Tobias Lange (beide auch noch zuvor 2/3). Und Aaron? Er spielte und spielte und spielte … :
Gut eine halbe Stunde später (bei Handyfotos steht ja die Uhrzeit im Dateinamen) sah es auf dem Brett dann sehr gut aus:
Wie dieser klare Materialvorteil zustande kam habe ich nicht mitbekommen, jedenfalls gab der Gegner wenig später auf – statt auf ein Wunder zu hoffen, z.B. später Patt oder gar drei regelwidrige gegnerische Züge.
Noch eine Runde wurde gespielt. Konstantinos Tsakonas gewann schnell (sonst hatte oft er lange Partien) und stand angesichts besserer Wertung gegenüber Pierre bereits als Münchner Meister fest. Nun dauerte es bei Aaron und bei Pierre:
Aarons Läufer als Kompensation für den gegnerischen Springer sieht man auf dem Foto nicht, das Turmendspiel von Pierre sieht man gar nicht – um derlei fotografisch zu erfassen brauchte ich die Vogelperspektive, die gab es nicht. Später dann: Pierre und Aaron beide unter 5 Minuten – Markus schreibt bei Pierre mit, Thomas bei Aaron, Patrick holt bereits den Schiedsrichter. Pierre konnte sein Turmendspiel mit Minusbauer leider nicht Remis halten, Aaron gewann dagegen sein Leichtfigurenendspiel da sein Läufer den gegnerischen Springer danach dominierte. Parallel zu Aaron und Pierre beendete auch Siri ihre U16-Partie – nicht absichtlich zu diesem Zeitpunkt, sondern weil der Gegner aufgab. So spielte nun Katja Frowein als letzte (jedenfalls im grossen Raum, vielleicht liefen im anderen Raum noch U18-Partien).
Bei der U14 damit am Ende Platz 4 für Aaron mit 4/5, Platz 5 für Pierre mit 3.5/5 – bei stärkeren Gegnern und klar besserer Wertung. Außerdem Platz 8 für Hüseyin und Platz 9 für Nathan, jeweils 3/5. Roman Daugavet sorgte mit Platz 22 von 24 (1.5/5) für etwas Symmetrie bzw. hatte eben ein schlechtes Turnier erwischt.
Plarz 3 hätte für bayerische Meisterschaften gereicht, da Veronika Flierl Zweite wurde und bei den Mädels mitspielt.
Bei der U16 hatte Siri einen Fehlstart mit 0.5/2, am Ende dann 3.5/5 und Platz 4 im Turnier.
Damit bestes Mädel U16 und immerhin ein Pokal für Tarrasch. In der Schlussrunde überholte sie Katja AKA Jamie Frowein, aber sie wollte diesen Pokal vielleicht ohnehin nicht. Für Samuel ein Auf und Ab im Turnier, lag am Schweizer System: zwei Niederlagen gegen nach DWZ klar bessere, dazwischen Sieg gegen einen DWZ-losen und zum Schluss zwei Remisen gegen nominell leicht bessere Gegner. Platz 12 und ein insgesamt wohl auch gelungenes Turnier.
Bleibt noch die U18, wie gesagt Platz 4 von 14 für Arthur Humbert. Niederlagen gegen die beiden DWZ-Favoriten – die in Runde 1 gegen den überlegenen Turniersieger Petro Lohvinov habe ich nicht mitbekommen: erst tags darauf fand ich heraus, wo die U18 (sowie Samuel und Nathan) spielen. Siege gegen einen nominell unterlegenen und zwei etwa gleichwertige Gegner.
Was nun? Partien anschauen damit man womöglich nicht nochmal dieselben Fehler macht (sondern andere) – Aufgabe der Spieler eventuell zusammen mit Trainern. Eventuelle Freiplatzanträge für bayerische Meisterschaften – Aufgabe meines Nachfolgers. Eines weiß ich nicht:
Wer hat sich Siri geholt? Soweit ich es mitbekommen habe, war sie dabei zu Rundenbeginn immer pünktlich am Brett, zum Turnier kam und ging sie nach eigener Aussage per Fahrrad.
Spass muss in meinen Berichten sein, wem es nicht gefällt: es wird nicht nochmals vorkommen.